Abhängigkeiten und Süchte
Akute und chronische Schmerzzustände
Ängste und Panikattacken
Arbeitsplatzprobleme (Mobbing,…)
Bettnässen
Borderline-Störung
Beziehungsprobleme
Depressionen
Erziehungsprobleme
Esstörungen
Flugangst
Gewalt in der Familie
(sowohl "Opfer" als auch "Täter")
Krankheitsbegleitung
Minderwertigkeitsgefühle
Nervöse Spannungen,
Nervosität und Unruhezustände
Persönlichkeitsstörungen
Phobien
Psychosen
Psychosomatische Erkrankungen (Nervosität, Unruhe, Stress)
Schlafstörungen
Selbsterfahrung
Sexualstörungen
Sexueller Missbrauch
Soziale Isolation
Stottern
Stressabbau
Ticks
Trauerarbeit
Traumatisierungen
Viele traumatisierte Menschen haben Angst, sich im Rahmen einer Psychotherapie noch einmal mit den schrecklichen Erfahrungen zu beschäftigen. Sie fürchten, die neuerliche Auseinandersetzung könnte sie umwerfen und nochmals verletzen. Dazu kommt ja, dass Traumatisierungen bewirken, dass man die Fähigkeit zu vertrauen verliert.
Ich möchte Ihnen hier vermitteln, wie wir traumatisierte Menschen stabilisieren und unterstützen können, sodass sie zu einem Leben jenseits von Angst und Erstarrung finden können.
Aufbau von Vertrauen: Das Wesen von Traumatisierung ist, dass das Vertrauen eines Menschen nachhaltig erschüttert wird. So geht es im Laufe der ganzen Therapie immer auch darum, um Vertrauen zu ringen und sehr umsichtig jeden neuen Schritt in der Therapie anzukündigen und zu besprechen. Also eine Sicherheit herzustellen und unerwartete Interventionen konsequent zu vermeiden.
Viele haben ja das Gefühl, TherapeutInnen säßen förmlich mit seelischen Dosenöffnern da, um sich sofort auf die geringste Schwäche zu stürzen und möglichst heftige Gefühle hervorzurufen.
Abgesehen davon, dass dieses Bild ohnedies unzutreffend ist, geht es insbesondere bei Therapien mit traumatisierten Menschen oft darum, zu bremsen und jeden noch so kleinen Schritt erst einmal abzusichern. Traumatisierung heißt immer: Ohnmacht und Verlust von Kontrolle. In der Therapie geben wir unseren PatientInnen ein Höchstmaß an Kontrolle um jegliche Retraumatisierung zu vermeiden. Um Sicherheit zu geben, kündigen wir unsere Interventionen an.
a) Die äußere Sicherheit und Sicherstellung der Therapie müssen garantiert werden:
b) innere Sicherheit:
Welche Ressourcen stehen zu Verfügung? Freunde, Familie, Kontakte, Zeit - Geld…
Welche innere Ressourcen stehen zur Verfügung: Welche Fähigkeiten bringt ein Mensch mit, um eine Krise bewältigen zu können? Beharrlichkeit, Intelligenz, Genauigkeit, gute Erfahrungen, … Wie kann sich ein Mensch schützen? Es erfolgt die Arbeit an inneren Ressourcen und der Bildung eines sicheren Ortes –der Vorstellung von Sicherheit.
Bei langanhaltenden Traumatisierungen aus der Kindheit kann es sein, dass in der therapeutischen Beziehung erstmals im Leben Sicherheit erfahren wird.
Jeder Mensch ist verschieden, jede Therapie auch… folglich ist es sehr schwierig, diesen sehr individuellen Prozess zu beschreiben.Die Konfrontation mit traumatisierenden Inhalten erfolgt immer geplant,vor besprochen und unter kontrollierten Bedingungen. Am Ende jeder Stunde wird der Patient stabilisiert. Jeder Schritt wird vorher besprochen. Die nunmehrige Beschäftigung mit dem Trauma geht von einer erwachsenen Person aus, die viele Fähigkeiten und Ressourcen hat. Die sich schützen kann und Schutz durch die Therapeutin erlebt und nunmehr nicht der Ohnmacht und Hilflosigkeit ausgeliefert ist.
Besonders bei Inzest und sexuellem Missbrauch gibt es oft keine genauen Erinnerungen. Da taucht ein vager Verdacht auf, die Erinnerung an einen Geruch, ein Geräusch… die Seele schützt sich vorerst und hält verborgen, was noch nicht erinnert werden darf. Im Laufe der Zeit fügt sich – Puzzle für Puzzle – meist die ganze Geschichte zusammen. So wird eine Überflutung durch Angst verhindert.
Zumeist gibt es einen Teil der Persönlichkeit, die sich mit dem Täter identifiziert. („Du hast es verdient, Du warst selber schuld, Du wolltest es ja…“). Dieser Teil hat sich entwickelt, um den Schrecken zu überleben und das unausweichliche Grauen zu „begründen“. Das Kind übernahm die Schuld, die Scham und die Verantwortung und identifizierte sich so mit dem Täter. Dieser Persönlichkeitsanteil ist sehr destruktiv und ein Fremdkörper in der seelischen Landschaft. Er muss vernichtet werden, um seine Macht zu verlieren.
Trauer ist da möglich, wo sie an die Stelle hilfloser Wut und Erstarrung treten kann.
Was wurde in der Kindheit versäumt? Welche Entwicklungsschritte nicht gesetzt?
Die Fixierung auf die Vergangenheit nimmt ab. Die Fähigkeit, das Leben zu genießen entsteht neu oder verstärkt sich. Es ist ein Prozess der Selbstwerdung.Ein neuer Umgang mit der Vergangenheit wird gesucht, neue Lösungsmöglichkeiten entwickelt und ausprobiert. Altes verschüttetes Potenzial soll jetzt genutzt werden können und die Selbstfürsorge verstärkt werden.
> Therapiefinanzierung nach dem Verbrechensopfer-Schutzgesetz