DEPRESSIONEN

Depression ist eine Gemütskrankheit, die mit innerer Unruhe, Traurigkeit, Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Angstzuständen, Denk- und Schlafstörungen und körperlichen Symptomen verbunden ist.

Depressive Menschen können sich nicht freuen und haben manchmal größte Mühe, selbst einfache Entscheidungen zu treffen, werden von grundlosen Schuldgefühlen geplagt und hadern mit sich selbst. Das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit und Unzulänglichkeit, während die Anderen alles schaffen und können, ist vorherrschend. Schwere Depressionen gehen oft mit Selbstmordgedanken einher und führen manchmal auch dazu. Depressive Menschen benötigen, wie alle schwer Kranken, von ihrer Umgebung Verständnis und Unterstützung! In der Depression ist das das Denken ist verlangsamt und dreht sich meistens um ein Thema, nämlich darum, wie schlecht es einem geht, wie aussichtslos die derzeitige Situation und wie hoffnungslos die Zukunft ist. Viele Patienten haben Schuldgefühle, Versündigungsideen, die sich zu wahnhaften Zuständen steigern können, und Grübelzwang, wobei zwanghaft immer wieder über die gleichen negativen Gedanken nachgedacht wird. All das ist sehr quälend. Sehr oft komm es zur sog. „Aggressionsumkehr . Sie besteht darin, dass Menschen, die unter Aggressionen leiden und diese aus verschiedenen Gründen nicht ausleben oder diskutieren können, diese gehemmten Aggressionen dann gegen die eigene Person richten und in schwerste Depressionen verfallen.

Der Morgen ist meist die schlimmste Zeit für depressive Menschen, sie erleben ein »Morgentief«. Gegen Nachmittag kann sich der Zustand bessern und am Abend relativ erträglich sein.

Auch gehen Depressionen sehr oft mit körperlichen Beschwerden einher, wie z.B. Kopf-, Nacken- und Kreuzschmerzen, Schmerzen in den Armen und Beinen, Druckgefühle im Brustraum, unklare Herzbeschwerden, Verdauungsbeschwerden oder Übelkeit. Oft wird nicht erkannt, dass hinter diesen körperlichen Beschwerden seelische Probleme stehen. Erst ein Gespräch über den Gemütszustand bringt Klärung. Wenn sich die Depression hinter den körperlichen Symptomen wie hinter einer Maske versteckt, spricht man von einer maskierten oder larvierten Depression. Die Betroffenen halten meist daran fest körperlich krank zu sein, weil sie es als Schwäche oder Schande empfinden, an einer Gemütskrankheit zu leiden.

Aber nicht jede traurige Stimmung ist eine Depression. Trauer oder traurige Stimmungen, etwa einige Wochen oder Monate nach einem schweren Verlust oder einer Belastung, sind etwas anderes als Depression. Den Unterschied zwischen Trauer und Depression kann man erkennen, wenn man an einer Beerdigung teilnimmt. Die nächsten Angehörigen brechen am Grabe fast zusammen, aber eine Stunde später, wenn beim Leichenschmaus über das Leben des Verstorbenen gesprochen wird und jemand eine Anekdote aus dem Leben des Toten erzählt, dann können die Angehörigen lächeln, mitunter sogar lachen. Einen trauernden Menschen kann man also ablenken, einen schwer depressiven Menschen nicht.

Depressionen sind heilbar. Zur Behandlung stehen stimmungsaufhellende Medikamente (Antidepressiva) und Psychotherapie zur Verfügung. Antidepressiva machen nicht abhängig. Depressionen sind langwierige und hartnäckige Erkrankungen. Unbehandelt dauern sie oft Monate und kehren nach immer kürzer werdenden Phasen der Besserung zurück.

Konsequente Behandlung ist die Voraussetzung für die Gesundung. Neben der medikamentösen Behandlung, soweit sie erforderlich ist, kommt der Psychotherapie besondere Bedeutung zu. Die offene Aussprache über Erkrankungen, Lebenssituation und deren Wechselwirkung ist besonders wichtig.

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